Am 29.08. ging es für die Ladies der Amassone an den Gardasee, um dort die diesjährige Europameisterschaft und im Anschluss die Mittelstreckenregatta Gorla mitzusegeln. Nach circa 8 Stunden innerdeutscher Anreise zum Chiemsee und weiteren 6 Stunden Fahrt mit der Asso auf dem Anhänger kamen wir am späten Abend mit unserem neuen Zugfahrzeug vom Autohaus Sahm aus Ratingen in Castelletto di Brenzone an.
Der Folgetag stand unter dem Motto „Neuer Mast für die Amassone“. So fuhren wir nach dem Kranen mit dem Motorboot des Circolo Nautico Brenzone und der Amassone ohne Mast im Schlepp rüber nach Gargnano. Im alten Hafen von Gargnano angekommen gingen wir zu Fuß zur Werft von Licospars, um dort unseren neuen Mast abzuholen. Diesen trugen wir 6 Mädels dann wieder runter in den Hafen zu unserer Asso und verzurrten ihn auf unseren Maststützen. Im Schlepp ging es dann wieder rüber nach Castelletto. Dort angekommen mussten am neuen Mast die Salinge, Wanten, Trapeze, Spifallklemme und einige anderen Sachen angebracht und getrimmt werden. So zog der Tag bei 30°C und praller Sonne ohne auch nur einen Trainingsschlag vorüber. Hier möchten wir vor allem die Ungaren Gábor Faragó und Marci Melha erwähnen, ohne deren Hilfe wir den neuen Mast bei der Meisterschaft niemals hätten segeln können.
Unsere Crew setzte sich am Gardasee aus den alten Hasen Meike, Inga, Isa und Alex sowie aus den Amassone-Neulingen Finja am Steuer und der Ungarin Krisztina an den Backstagen zusammen. Krisztina segelt normalerweise an Bord der erfolgreichen ungarischen Zwillinge. Es war uns eine riesengroße Ehre, Krisztina mit ihrem Wissen und großem Erfahrungsschatz an Bord zu haben!
Insgesamt waren 18 Mannschaften gemeldet, wovon 3 ungarische und 3 deutsche Crews am Start waren. Eine Riesenüberraschung war die deutsche Crew aus dem Rheinland von Rolf Weber. Rolf kennen wir als Organisator der Rheinwoche. Da dort seit 2 Jahren mehrere Assos am Start sind, hat Rolf Luitpold angesprochen, ob er mal eine Asso chartern kann. Und so kam es, dass die mutige Crew bei der Europäischen Meisterschaft zum ersten Mal auf einer Asso saß und am Wettkampf teilnahm. Auch wenn die Crew über ihr Ergebnis enttäuscht war, wir ziehen unseren Hut und hoffen Sie in der Zukunft noch bei weiteren Asso Regatten wiederzusehen! Extrem schade ist es, dass nicht weitere Crews vom Chiemsee dabei waren.
An dem ersten Tag hatten wir um die 3 Bft und belegten in 3 Rennen die Plätze 14, 15, 12. Am zweiten Wettfahrttag belegten wir bei schwachem und immer weiter abflauendem Wind zwei 13. Plätze. Ab dem frühen Nachmittag fegte dann ein heftiger Sturm mit Gewitter, Hagel und hohen Wellen über den Gardasee, der sich auch in den nächsten Tagen nicht wirklich beruhigte. So wurde am dritten Tag bei knapp 20 Knoten nur noch mit Fock gesegelt und auf Sicherheit gefahren. Trotzdem war das Ziel, die mit 3 Punkten Vorsprung vor uns liegende Ali Baba einzuholen. Wir segelten wir einen 11. und einen 12. Platz und beenden die Europäische Meisterschaft glücklich und zufrieden, insgesamt auf dem 14. Platz vor der Ali Baba.
Am Sonntag, den 03.09. klingelte dann der Wecker um 05:30h. Der Sturm der vergangenen zwei Tage hatte abgenommen und so segelten wir von Castelletto rüber an den Start der Gorla nach Gargnano. Leider steckten wir auf der Westseite des Sees oberhalb der Startlinie vor dem Start in einem großen Flautenloch, sodass wir erst mit 5 Minuten Verspätung über die Startlinie fuhren. Zu unserem Glück hingen auch alle anderen Assos in dem besagten Flautenloch fest, sodass wir noch ein wenig aufholen konnten. Außerhalb des Flautenlochs hatten wir schöne 15 Knoten, mit denen wir bis nach Torbole hoch kreuzten. Zwischen Torbole und Malcesine flaute der Wind dann ab und nach dem Vorwindschlag nach Brenzone konnten wir mit dem letzten Lüftchen noch nach Gargnano rüber ins Ziel schleichen. Aufgrund eines schlechten Starts waren die ersten Assos außer Reichweite, aber auf dem Downwind und dem Schlag von Brenzone nach Gargnano konnten wir noch 2 Assos überholen. Insgesamt belegt die Amassone nach einer Zeit von 8 Stunden und 8 Minuten Platz 11 von 14 Assos bei der Gorla.
Wir danken unserer ungarischen Freundin Krisztina für ihre Unterstützung an Bord und ihren Freunden von der Picabo, die uns tatkräftig mit dem Mast geholfen haben. Weiterhin danken wir dem kompletten Team des Circolo Nautico Brenzone für ihre Gastfreundschaft. Besonders zu erwähnen sind Luca Brighenti, Chico, Ezio und Elena, die uns bei Kranen, beim Masttransport sowie beim morgendlichen und abendlichen Transfer zu unserer Boje und an den Steg halfen. Ein weiterer Dank geht an Nicola Galvani für die schönen Fotos. Ein Highlight der Regatta waren die wunderschönen Preise, die jede Crew erhalten hat. Die Organisation war großartig und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.