Weiberl Cup 2017

Am Samstag, den 10.07.2017, war das Frauenteam der Amassone am Chiemsee, um an dem legendären 43. Weiberl Cup beim Yacht-Club Urfahrn teilzunehmen. Die Crew bestand aus Annina als Steuerfrau, Alex und Kati sowie Lena, Anja und Annika, die alle 3 zum ersten Mal an Bord waren. Trotz kritischer Wettervorhersage mit Flaute, Gewitter und Regen reisten wir Freitagabend/-nacht alle an den Chiemsee an. Vielen Dank schon an dieser Stelle an das Team der Tante Berta, das den Ladies ihr Schiff zur Verfügung stellte, damit sie die Amassone nicht kranen mussten.

Bereits im Vorhinein waren die Veranstalter sehr bemüht und haben uns per E-Mail und Telefon kontaktiert, um zu fragen, ob wir denn tatsächlich aus Berlin und NRW anreisen würden. Auch im Laufe des Samstages konnten wir uns vor interessierten Fragen kaum retten – woher wir 6 uns kennen, wo wir herkommen, wie alt wir sind, was wir vorher gesegelt sind, wessen Schiff wir segeln, wo das Schiff liegt, ob wir trainieren und wie viele Regatten wir ihm Jahr segeln. Die Begeisterung für uns und das Twinfleet Projekt war einfach unbeschreiblich.

Pünktlich um 09:30h trafen wir am Steg des YCU ein, wo wir von dem 1. Vorstand Herrn Siebeking freundlich begrüßt wurden. Bei einem großartigen Sektfrühstück mit Lachs, frischen Beeren, Joghurt, Müsli, Käse- & Wurstplatten, Honigmelone mit Parmaschinken sowie leckeren Brötchen konnten wir gut gelaunt in den Tag starten. Der Startschuss fiel um 11:00h vor dem YCU. Von dort ging es auf einer sehr kurzen Kreuz zu der ersten Tonne vor der Stippel-Werft und dann runter zur Fraueninsel. Diese musste egal in welcher Richtung gerundet werden, bevor es zurück Richtung Prien ging. Insgesamt fuhren wir als erstes Schiff nach 1h 06min ins Ziel. Während der Wettfahrt schien durchweg die Sonne und wir hatten angenehme 2 – 4 Bft.

Da das Wetter nach wie vor gut war, entschieden wir uns bei 27°C und 2 Windstärken noch ein bisschen weiter zu segeln. Die Gewitterwarnsignale an Land blinkten zwar, aber es war abgesehen von ein paar Wolken an der Südwestseite nichts allzu Beängstigendes zu sehen. Gegen 14:30h zog es sich dann weiter zu und uns erwischten Regen, Donner und Flaute auf Höhe des Chiemsee Yacht Clubs. Wir trieben langsam und klitschnass zum Yacht-Club Urfahrn zurück, wo die Siegerehrung sowie eine überraschende Tombola stattfanden. Die Preise, die die Initiatorin Ursel in den vergangenen Monaten bei Restaurants, Sportgeschäften, Friseuren, Kosmetikstudios und vielen weiteren Geschäften und Privatpersonen aufgetrieben hat, lösten großes Staunen und glückliche Augen aus. Wir fühlten uns in unsere Kindheit und die damals stattfindenden Tombolas der Opti-Regatten zurückversetzt. Zu unserer Überraschung waren wir auch nach gewerteter Zeit die beste Crew und gewannen somit den 43. Weiberl Cup 2017. Als Dank für die wundervolle Organisation des YCU entschieden wir uns dafür den schönen Wanderpokal in der passenden Vitrine im Vereinshaus stehen zu lassen.

Anschließend gab es ein leckeres Abendessen mit saftigem Kassler, selbstgemachten Salaten und Kuchen. Nach einem Aperol Sprizz verabschiedeten wir uns um 19:00h, um die Berta zurück zu segeln. Das Wetter am Abend war sehr wechselhaft und so gelang es uns zwar in einer Regen- und Gewitterpause die Berta an ihren Heimatsteg in der Schafwaschener Bucht zu bringen. Jedoch zog sich der Heimweg bei Sonne und Flaute knapp 2 Stunden hin. 😉 Braungebrannt, glücklich und mit leichtem Muskelkater fielen wir am Samstagabend ins Bett und traten am Sonntagmorgen die Heimreise nach München, Frankfurt, Mönchengladbach und Berlin an.

Der Weiberl Cup ist eine großartige Regatta und es tat uns in der Seele weh, zu sehen, wie wenig Resonanz der Yacht-Club Urfahrn dieses Jahr erhalten hat. Wer auch immer diesen Beitrag liest, behaltet den Weiberl Cup für 2018 im Hinterkopf und schaut, ob ihr ein Damen-Team egal in welcher Bootsklasse für diese einzigartige Yardstick-Regatta zusammengestellt bekommt. Es wäre enorm schade, wenn so eine tolle Traditionsregatta für Frauen aussterben würde.

Ungarische Meisterschaft 2017

Die Ladies der Amassone waren dieses Jahr nach langer Abstinenz endlich wieder als reine Frauencrew am Balaton. Die Ungarische Meisterschaft fand dieses Jahr vom 27.-30.07. erstmals auf der Ostseite des Sees in Balatonföldvár statt. Wir waren bislang immer nur in Balatonfüred und waren gespannt auf die Segelbedingungen und das kleine Städtchen Földvár.

Während der langen Anreise, für die wir 9 Stunden von Leverkusen bis zum Chiemsee und weitere 9 Stunden bis zum Balaton benötigt haben, wurden wir leider von Dauerregen begleitet, was die Fahrt nicht wirklich angenehmer machte. Der herzliche Empfang des Regattaleiters Béla und des Clubmanagers Mátyás mit einem frisch gezapften Bier und enormer Hilfe beim Kranen entschädigte jedoch binnen Minuten für die lange Anreise.

Am ersten Tag war es mit 21 °C noch etwas kühler und der Wind mit 5 Windstärken recht stark. Es stellte sich jedoch heraus, dass unsere Performance an dem Tag mit dem meisten Wind die beste sein sollte. 😉 In den folgenden Tagen wurden wir dann von 30 °C, purem Sonnenschein und 3 Windstärken in Summerfeeling versetzt. Die größte Überraschung war die Tatsache, dass wir trotz des warmen Wetters jeden Tag großartigen Wind hatten, der uns perfekte Segelbedingungen ermöglichte.

Es waren 15 Boote vor Ort, von denen wir das einzige deutsche Team und die einzige Damencrew waren. Auf den anderen Schiffen waren in der Regel gar keine Frauen bis maximal 2 Frauen vertreten. Somit erhielten wir große Anerkennung für die weite Anreise mit dem Riesenanhänger, unseren Team-Spirit und unsere Frauenpower, die sich vor allem am Start und in soliden Einzelergebnissen widerspiegelte. In 10 spannenden Rennen konnten wir den Ungarn auf jeden Fall die Stirn bieten und in den meisten Rennen einige ungarische Crews hinter uns lassen. Wir belegten in den 4 Tagen die Plätze 8, 14, 9, (14), 11, 13, 11, (15), 11, 10.

Nach einem spannenden letzten Lauf, in dem wir 5 Boote hinter uns ließen, schließen wir die Ungarische Asso99 Meisterschaft insgesamt mit dem 12. Platz ab. Die 4 Punkte Vorsprung im letzten Lauf auf unseren direkten Gegner Equilor haben leider nicht mehr gereicht um 11. zu werden. Da die andere Crew in einem der vorherigen Rennen eine bessere Platzierung hatte, lagen sie trotz Punktgleichheit in der Gesamttabelle vor uns auf dem 11. Platz. Als bestes Damenteam und für unseren Kampfgeist trotz immenser Gewichtsnachteile wurden wir ordentlich gefeiert und erhielten eine Ehrenmedaille.

Die Gastfreundschaft der Ungarn war wieder einmal grenzenlos: Sie halfen uns, wo sie nur konnten: liehen uns eine Genua, halfen beim Rein- und Rauskranen, Rangieren des Anhängers, Aufbiegen des Schäkels am Großsegel und Abflexen des verbogenen Schäkels der gebrochenen Backstagrolle. Wir möchten an dieser Stelle dem gesamten Team des Spartacus Segel Clubs (vor allem Béla und Mátyás) sowie den Crews der Picabo, Fiji und Fantomasso danken, die die Woche am Balaton zu einem unvergesslichen Event gemacht haben. Ein absolutes Highlight war die private Geburtstagsfeier von Béla im Clubgarten mit traditionell ungarischem Nudelauflauf, eingelegtem Gemüse und leckerem Wein, zu der wir am Sonntagabend spontan eingeladen wurden.

Die Rückfahrt verlief problemlos und wir konnten unser Schiff erfolgreich am Chiemsee abstellen und das Auto zurück nach Ratingen bringen.

Vor allem bei unserem neu gewonnen Sponsor, dem Autohaus Sahm, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Mit der neuen VW Caravelle, einem geräumigen 9-Sitzer mit langem Radstand, Tempomat, Automatik und allem was man sich nur wünschen kann, hatten wir die bequemste und geselligste An- und Abreise aller Zeiten. So konnten wir alle Fahrten gemeinsam als Team bestreiten und mussten uns nicht auf 2 Autos aufteilen. Ohne die zuverlässige VW Caravelle des Autohaus Sahm in Ratingen hätten wir an dieser tollen Regatta nicht teilnehmen können! Vielen Dank dafür!!!

Fehmarn Rund 2017

Fehmarn Rund – die erste Ostsee Erfahrung mit der Asso. So machte sich eine gemischte Crew aus Amassone und Tante Berta Seglern mit der Tante Berta am frühen Freitagmorgen am 19. Mai aus NRW auf den Weg in den hohen Norden, wo wir am frühen Nachmittag herzlich von der Burger Seglervereinigung empfangen wurden. Insbesondere die Crew der Kickasso mit Steuermann Adrian präsentierten sich ausgesprochen gastfreundlich. Alle Asso Crews, also unsere, die von König Ludwig sowie die Kickasso selbst wurden am Freitagabend in das Restaurant „Kolle’s Fischpfanne“, das Adrians Eltern gehört, auf fangfrischen Fisch eingeladen. Nochmal herzlichen Dank für die ausgezeichnete Bewirtung!

Am Samstag ging es dann nach einer stürmischen Nacht auf einem nahegelegenen Campingplatz früh aufs Wasser, da bereits um 9:30h das Startsignal unserer Startgruppe ertönte. Der Start bei noch 4-5 Bft und bewölktem Himmel missglückte leider ein wenig, sodass wir das Feld nun von hinten aufzurollen hatten. Nach einer noch recht stürmischen Kreuz durch die Fehmarnsundbrücke ließ der Wind auf dem dann folgenden langen Spikurs zunehmend nach und wir konnten einige Plätze gut machen. Dabei kam es, trotz der großen Ostsee, zu erstaunlich nahen und spannenden Begegnungen mit anderen Schiffen. Dann frischte der Wind noch einmal kräftig auf, wodurch wir zunächst unter Spi kräftig ins Gleiten kamen und dann eine anspruchsvolle Kreuz ins Ziel zu bewältigen hatten. Nach dem Zieleinlauf wurden wir von einer freundlichen anderen Crew, die motorisiert unterwegs war, in den Hafen geschleppt. Es folgten das Kranen und die Siegerehrung, welche uns einen zufriedenstellenden zehnten Platz mit einer Zielzeit von 6:30:33 bescheinigte, was 7:10:21 berechneter Zeit entspricht. Damit fanden wir uns hinter der König Ludwig (Platz 4) und vor der Kickasso (Platz 12) ein.

Der Abend wurde dann nach dem Abendessen und dem ein oder anderen Drink an der Burger Seglervereinigung in einer benachbarten Bar mit vielen der anderen Crews bei Livemusik in entspannter Atmosphäre ausklingen gelassen. Am Sonntag trat man dann nach einem sehr schönen Wochenende die allgemeine Heimreise an.

Die Fehmarn Rund Regatta war wirklich eine großartige Erfahrung für uns alle: die Asso99 bei Ostseewelle und Strömung zu segeln und sich an den Untiefen vor Fehmarn vorbei zu navigieren waren unvergessliche Herausforderungen, die wir als Team sehr gut gemeistert haben. Unseren vollen Respekt hat wie so oft die Crew der König Luitpold, die den weiten Weg aus Bayern auf sich genommen hat und auf der Ostsee souverän performt hat.

Wir freuen uns auf die anstehenden Regatten und wünschen euch allen einen segel- und windreichen Sommer.

Rheinwoche 2017

Am 2. Juni machten sich die Amassone, die Tante Berta und Luitpold auf den Weg nach Koblenz, zum Startpunkt der 95. Rheinwoche. Das Programm und der Streckenverlauf wurden aufgrund von Wetter und Niedrigwasser bereits im Vorfeld und auch während des Regattaverlaufs immer wieder geändert und angepasst, was den Organisatoren wohl einiges an Kopfzerbrechen bereitete. So ging es nach dem Einkranen am Freitag erst um 12 Uhr an den Start. Für die meisten Teilnehmer bedeutete das eine Schleuse an der Moselmündung überwinden zu müssen, während unsere Assos bereits im Wasserbauhafen hinter der Schleuse lagen. Mit dem ersten Zielhafen in Brohl – Lützing ging es zunächst in ein beschauliches Städtchen, welches als Ersatz für Oberwinter herhalten musste. Pünktlich zum Start zog über Koblenz allerdings ein Gewitter auf, was die Wettfahrtleitung dazu veranlasste die Wettfahrt abzubrechen und die meisten Boote direkt im Schlepp Richtung Brohl zu schicken. Wir ließen es uns aber nicht nehmen, zusammen mit der König Ludwig sowie zwei bis drei weiteren Teilnehmern den aufkommenden Wind zu nutzen und im Wechsel zwischen Sonne, Regen und Hagel ein Stück zu segeln, bis auch wir schließlich im Schlepp den Zielhafen erreichten. Da dieser eigentlich nicht zum Übernachten ausgelegt ist und es somit an sanitären Anlagen mangelte, wurde das Hafenbecken kurzerhand zur großen Badewanne vieler Teilnehmer. Es folgten das Abendessen auf der Eureka sowie ein gemeinsamer Besuch einer örtlichen Kneipe.

Am nächsten Tag durfte dann endlich richtig gesegelt werden. Das Mittagsziel lautete Mohndorf, die Streckenlänge betrug 39 km. Nachdem der Start der Amassone nicht so gut lief und die Tante Berta mit der König Ludwig schon recht weit voraus war, kämpften sich unsere Mädels mit einer überzeugenden Vorstellung zurück und überholten noch die Tante Berta, welche zwischendurch innigen Kontakt zum Grund suchte und sich das Leben so nicht einfacher machte.

Der Wind nahm gegen Mittag deutlich zu, was für die nächste Etappe Richtung Köln Porz viel Action und Spannung versprach. Diesmal war es ein Start auf Augenhöhe und es ging mit zunächst sehr viel Druck auf die 17 km gen Porz. Aber auch diesmal sollte nicht alles zu hundert Prozent glatt laufen. So erwischte es zunächst die Tante Berta, die eine erneute Grundberührung und ein Ausweichmanöver, bei dem die Trapez Leute einmal kräftig in den Rhein tauchten, zu verkraften hatte.

Dann war die Amassone an der Reihe, die sich an einer unübersichtlichen Stelle fest fuhr und nur mit größter Mühe wieder auf die Strecke kam. Es blieben aber sowohl Besatzung als auch die Schiffe mehr oder weniger unversehrt. Die König Ludwig dominierte auch diese Wettfahrt, an dieser Stelle noch einmal Glückwunsch für den Gesamtsieg als schnellstes Boot und Gewinner des blauen Bandes vom Rhein.

Nach einem gemütlichen, feucht fröhlichen Abend im Zielhafen Köln – Porz (der Hitdorfer Hafen, eigentliches Finalziel der diesjährigen Rheinwoche, führte zu wenig Wasser), folgte am Montag das Auskranen mit anschließender Siegerehrung, bei der die Amassone noch als schnellstes Schiff mit reiner Frauencrew geehrt wurde.

Fraueninsel Regatta 2017

Am Christi Himmelfahrt Wochenende ging es für die Mädels der Amassone an den Chiemsee. Die Stausituation auf der Hinfahrt von NRW zum Chiemsee ließ das nächtliche Kranen am Mittwoch nicht mehr zu, sodass die beiden Schiffe erst am Donnerstagfrüh aufgebaut wurden.

Nach dem Aufbau der Schiffe ging es im Schlepp mit Sack und Pack zur Fraueninsel hinüber, wo wir für die nächsten 4 Tagen von der Zivilisation abgeschnitten waren. Wir übernachteten in großen Tipi-Zelten in erster Reihe am See und genossen die wahnsinnige Atmosphäre der Insel bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang, bevor die Touristen die Insel stürmten. Während der Regatta wurden wir super verpflegt mit Bratfisch von einer kleinen Fischerei auf der Insel, einem Leberkas Abendessen und einem Weißwurst Frühstück. Für die passenden Getränke sorgte wie immer S.K.H. Prinz Luitpold von Bayern, sodass die Abende in großer geselliger Runde zusammen verbracht wurden.

Auf der Amassone waren mit Hannah und Milla zwei Neuzugänge an Bord und mit Rieke als Steuerfrau ein alter Twinfleet Hase wieder zurückgekehrt. Die Tante Berta Crew hatte mit Anna und Meike ebenfalls zwei Asso-Frischlinge an Bord.

Leider war für die Regatta sehr wenig Wind vorhergesagt. In den 3 Wettfahrten belegte die Amassone die Plätze 4, 2 und 7, womit sie insgesamt den 4. Platz einnahmen. Prinz Luidpold von Bayern gewann klar und haushoch mit drei Siegen.

Die Fraueninsel Regatta als reine Klassenregatta wurde von dem Assoagaudi Steuermann Kai ins Leben gerufen und wir möchten ihm sowie dem ausrichtenden Wassersportverein Fraueninsel e.V., der Asso99 Klassenvereinigung, König Ludwig und allen beteiligten Unterstützern danken. Es war ein großartiges Event, das uns noch lange sehr positiv in Erinnerung bleiben wird.