Die Ladies der Amassone waren dieses Jahr nach langer Abstinenz endlich wieder als reine Frauencrew am Balaton. Die Ungarische Meisterschaft fand dieses Jahr vom 27.-30.07. erstmals auf der Ostseite des Sees in Balatonföldvár statt. Wir waren bislang immer nur in Balatonfüred und waren gespannt auf die Segelbedingungen und das kleine Städtchen Földvár.
Während der langen Anreise, für die wir 9 Stunden von Leverkusen bis zum Chiemsee und weitere 9 Stunden bis zum Balaton benötigt haben, wurden wir leider von Dauerregen begleitet, was die Fahrt nicht wirklich angenehmer machte. Der herzliche Empfang des Regattaleiters Béla und des Clubmanagers Mátyás mit einem frisch gezapften Bier und enormer Hilfe beim Kranen entschädigte jedoch binnen Minuten für die lange Anreise.
Am ersten Tag war es mit 21 °C noch etwas kühler und der Wind mit 5 Windstärken recht stark. Es stellte sich jedoch heraus, dass unsere Performance an dem Tag mit dem meisten Wind die beste sein sollte. 😉 In den folgenden Tagen wurden wir dann von 30 °C, purem Sonnenschein und 3 Windstärken in Summerfeeling versetzt. Die größte Überraschung war die Tatsache, dass wir trotz des warmen Wetters jeden Tag großartigen Wind hatten, der uns perfekte Segelbedingungen ermöglichte.
Es waren 15 Boote vor Ort, von denen wir das einzige deutsche Team und die einzige Damencrew waren. Auf den anderen Schiffen waren in der Regel gar keine Frauen bis maximal 2 Frauen vertreten. Somit erhielten wir große Anerkennung für die weite Anreise mit dem Riesenanhänger, unseren Team-Spirit und unsere Frauenpower, die sich vor allem am Start und in soliden Einzelergebnissen widerspiegelte. In 10 spannenden Rennen konnten wir den Ungarn auf jeden Fall die Stirn bieten und in den meisten Rennen einige ungarische Crews hinter uns lassen. Wir belegten in den 4 Tagen die Plätze 8, 14, 9, (14), 11, 13, 11, (15), 11, 10.
Nach einem spannenden letzten Lauf, in dem wir 5 Boote hinter uns ließen, schließen wir die Ungarische Asso99 Meisterschaft insgesamt mit dem 12. Platz ab. Die 4 Punkte Vorsprung im letzten Lauf auf unseren direkten Gegner Equilor haben leider nicht mehr gereicht um 11. zu werden. Da die andere Crew in einem der vorherigen Rennen eine bessere Platzierung hatte, lagen sie trotz Punktgleichheit in der Gesamttabelle vor uns auf dem 11. Platz. Als bestes Damenteam und für unseren Kampfgeist trotz immenser Gewichtsnachteile wurden wir ordentlich gefeiert und erhielten eine Ehrenmedaille.
Die Gastfreundschaft der Ungarn war wieder einmal grenzenlos: Sie halfen uns, wo sie nur konnten: liehen uns eine Genua, halfen beim Rein- und Rauskranen, Rangieren des Anhängers, Aufbiegen des Schäkels am Großsegel und Abflexen des verbogenen Schäkels der gebrochenen Backstagrolle. Wir möchten an dieser Stelle dem gesamten Team des Spartacus Segel Clubs (vor allem Béla und Mátyás) sowie den Crews der Picabo, Fiji und Fantomasso danken, die die Woche am Balaton zu einem unvergesslichen Event gemacht haben. Ein absolutes Highlight war die private Geburtstagsfeier von Béla im Clubgarten mit traditionell ungarischem Nudelauflauf, eingelegtem Gemüse und leckerem Wein, zu der wir am Sonntagabend spontan eingeladen wurden.
Die Rückfahrt verlief problemlos und wir konnten unser Schiff erfolgreich am Chiemsee abstellen und das Auto zurück nach Ratingen bringen.
Vor allem bei unserem neu gewonnen Sponsor, dem Autohaus Sahm, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Mit der neuen VW Caravelle, einem geräumigen 9-Sitzer mit langem Radstand, Tempomat, Automatik und allem was man sich nur wünschen kann, hatten wir die bequemste und geselligste An- und Abreise aller Zeiten. So konnten wir alle Fahrten gemeinsam als Team bestreiten und mussten uns nicht auf 2 Autos aufteilen. Ohne die zuverlässige VW Caravelle des Autohaus Sahm in Ratingen hätten wir an dieser tollen Regatta nicht teilnehmen können! Vielen Dank dafür!!!